Olivenöl
Bevor Monte das Louzeiras ein Ort für stille Sommerabende und lange Tafeln wurde, war das Land vieles: eine Mineralwasserfabrik, Stützpunkt für Soldaten, seit Jahrhunderten Ackerland. Geblieben sind die Olivenbäume – sie haben all diese Geschichten überdauert. Auf 36 ha wachsen unsere Bäume noch im traditionellen Abstand von rund elf Metern zueinander: viel Raum für Licht, Wind und tiefe Wurzeln, so wie es in den klassischen Olivenhainen Portugals seit Generationen üblich ist.
Wenn im Spätherbst der erste Nebel über den Hügeln der Serra
Adiça hängt, beginnt bei uns die Ernte. Dann ziehen Menschen aus der Region, Freunde und manchmal auch unsere Gäste mit uns durch den Olivenhain. Mit sanften Schüttlern und langen Stangen werden die Zweige in Schwingung versetzt, die Oliven fallen auf ausgebreitete Netze und werden sorgfältig von Hand nachgelesen – eine Kunst, die im Alentejo vielerorts noch genauso gepflegt wird.
Noch am selben Tag bringen wir die Ernte in eine traditionelle Presserei der Region. Dort werden die Oliven schonend, kalt und in einem einzigen Durchlauf verarbeitet – eine Methode, die an die alten „Lagares“ des Alentejo anknüpft, heute aber mit moderner Technik kombiniert wird, um jede Nuance des Öls zu bewahren. So entsteht unser biologisches, extra natives Olivenöl: fruchtig, mit Noten von Mandeln, grünen Äpfeln und Kräutern – ein Konzentrat aus Sonne, Steinboden und Zeit.
Vielleicht beträufelst du gerade
ein Stück Brot mit unserem Öl – oder du stehst eines Tages selbst im Olivenhain von Louzeiras, die Hände voll dunkler Früchte, während Hofhund Luna zwischen den Bäumen verschwindet und wieder auftaucht. In diesem Moment wirst du spüren, dass du Teil dieser Geschichte geworden bist.
Wein
Zwischen den Olivenhainen liegen unsere 8 ha Weinberg – Reihen von Antão Vaz, Touriga Nacional, Syrah und Cabernet, die sich in weichen Linien den Hügeln anpassen. An heißen Sommertagen flirrt die Luft, doch am frühen Morgen, wenn geerntet wird, herrscht eine fast andächtige Stille. Jede Traube wird von Hand gelesen, Traube für Traube geprüft und in kleinen Kisten zur Adega gebracht.
Dort geschieht, was Besucher oft überrascht: Die Trauben werden vom Strunk getrennt, aufgefangen und mit den Füßen gestampft – eine jahrhundertealte Methode, die die Beeren behutsam öffnet, ohne die Kerne zu verletzen. Anschließend kommt die Maische in unsere Amphoren. Manche dieser Ton-Gefäße sind über 300 Jahre alt und tragen Spuren vieler Ernten in sich; die Tradition, Wein in solchen „Talhas“ zu bereiten, reicht in Alentejo bis in die römische Antike zurück.
Bevor sie gefüllt werden, werden die Amphoren über offenem Feuer ausgebrannt und im Inneren mit einer Mischung aus Bienen- und Pinienwachs sowie Olivenöl versiegelt – so wie es in der Region seit Generationen üblich ist, um den Ton dicht zu machen und den Wein zu schützen.
Dann beginnt die Gärung: Wochenlang wird regelmäßig die Maische in der Talha nach unten gestampft, damit die aufsteigenden Gase entweichen können und die Schalen ihre Farbe, Struktur und Aromen an den jungen Wein abgeben. Nach dieser Zeit wird der Wein von der Maische getrennt – ein Teil wandert direkt in Flaschen, ein anderer in Fässer, um dort weiter zu reifen.
In Portugal sagt man: „Am São Martinho geht man in den Keller und probiert den neuen Wein.“ Rund um den 11. November werden im Alentejo traditionell die Amphoren geöffnet, der junge Wein fließt, Kastanien rösten über dem Feuer, Freunde und Nachbarn kommen zusammen, um Ernte, Freundschaft und das pure Glück eines einfachen Glases Wein zu feiern.
Vielleicht sitzt du eines Tages an unserem langen Holztisch in der Adega, ein Glas Louzeiras-Wein in der Hand, und hörst das leise Klingen der Tonamphoren. Dann bist du nicht mehr nur Gast, sondern Teil eines Rituals, das seit Jahrhunderten gleich geblieben ist.
Piri - Piri
Die Geschichte unseres Piri-Piri beginnt weit außerhalb des Alentejo: Chilis stammen aus den Amerikas, gelangten mit den Entdeckungsfahrten nach Europa und weiter nach Ostafrika. In Ländern wie Mosambik trafen sie auf portugiesische Seeleute, die die feurigen Schoten mit Knoblauch, Zitrus und Salz kombinierten – die Geburtsstunde der Piri-Piri-Marinade.
Auf Monte das Louzeiras knüpfen wir an diese Tradition an. Unser Piri-Piri vereint die lebendige Schärfe der kleinen Chilis mit aromatischen Zutaten und bringt jene Wärme auf den Teller, die man sonst nur von einem Sommerabend im
Süden kennt. Ein paar Tropfen oder eine dünne Schicht auf Fisch, Gemüse oder Porco Preto und aus einem einfachen Gericht wird eine Reise zwischen Amerika, Afrika und dem Alentejo.
Honig
Wenn der Tag auf Louzeiras erwacht, sind die Bienen die ersten: Sie fliegen über Thymian, Rosmarin, Orangenblüten und Wildkräuter, die das Alentejo in ein leises, duftendes Meer verwandeln. In dieser ursprünglichen Landschaft entsteht unser Honig – gemeinsam mit einem lokalen Imker, der die traditionelle Bienenhaltung bewahrt. Jede Sorte, ob Blüten-, Thymian-, Rosmarin- oder Orangenblütenhonig, spiegelt die Jahreszeit und die gerade blühende Vegetation wider. Honig begleitet den Menschen seit Jahrtausenden. Wenn du ein Glas unseres Honigs öffnest, wird aus einem einfachen Frühstück ein stilles Ritual – und ein kleiner Moment Alentejo bei dir zuhause.
